Das Geräusch, das mich in der vergangenen Woche am stärksten berührt hat, war das Rauschen. Aber nicht irgendeins, sondern genau jenes, das man am 31. Oktober um 00:01 Uhr auf der Frequenz 99.3fm gehört hat. Dort lief 30 Tage lang der Livestream des Internationalen Radiokunstfestivals Radio Revolten und ich saß am 30. Oktober kurz vor Mitternacht im Revolten-Klub und lauschte über ein kleines UKW-Radio den letzten Tönen und den Abschiedsworten all derer, die sich aufgemacht hatten, den Sender auf dem Turm des ehemaligen physikalischen Instituts auszuschalten.
Obwohl ich auf diesem Festival nicht so viel Zeit verbracht wie einige andere :), habe ich doch unglaublich viele wunderbare Menschen kennengelernt, die die Liebe zum Audio verbindet. Ich habe nur wenige der vielen Performances besuchen können, aber wenn ich da war, gab es ausnahmelos einen ganz besonderen Spirit, das Gefühl, Teil einer Gemeinschaft zu sein.
Klingt pathetisch? Kann sein, aber wer da war, weiß vielleicht, was ich meine. Wer nicht da war, hat einfach das beste Festival überhaupt verpasst.
Obwohl – können Revolten einfach so aufhören? Selbst wenn sie nicht mehr direkt sichtbar sind, werden sie doch ihre Kreise ziehen und in tiefere Schichten durchsickern, Teile des Revolten-Gedankens werden sich überall auf der Welt festsetzen – transportiert durch die Taschen und Köpfe der Künstler, Gäste und Crew.