Wie ich aus dem Sommerloch herausfalle

Da war ich kurz weg – scheinbar und auch anscheinend (um diese beiden schönen Wörter mal ihrem Sinn nach zu benutzen). Einige Zeit lang gab es nichts Neues zu hören – vielleicht weil man an Sommerabenden einfach andere Dinge tun muss und ich hoffe, dass alle anderen genauso viel Zeit draußen, mit Freunden, Sommertheaterstücken, Grillen und irgendwie Urlaub machen verbracht haben wie ich. Das gebe ich gerne zu. Ich habe nicht so viel aktiv gearbeitet. Aber passiv. Ich habe mich um Verwaltungszeug gekümmert. Ein Geschäftskonto eröffnet, das eigentlich keins ist, aber das ich zu einem machen werde. Meine Berufsunfähigkeitsversicherung aktualisiert. Das Zahlen von Rentenversicherung verhindert mit diversen Briefen. Munter mit meinen neuen Freunden von der KSK Briefe geschrieben (Ich zahle grad 250 Euro im Monat an meine gesetzliche Krankenkasse…mal sehen, wie lange ich das noch durchhalte). Außerdem habe ich an Ausschreibungen teilgenommen, bei denen ich a) einen Job ergattert habe (schlecht bezahlt, aber am Anfang ist man ja kompromissbereit – und die Freunde von der KSK wollen Rechnungen sehen) und b) hoffentlich an konstruktiven Workshops teilnehmen darf (Entscheidung steht noch aus). Und auch gearbeitet. Ja, unglaublich, ich weiß. Die freundlichen Arbeitgeber heißen Diakonie und Internationaler Bund, für alle, die da mal arbeiten wollen: kann ich nur empfehlen.

Abgesehen davon habe ich auch sowas wie Privatleben, das heißt Großeltern („Du hast ja so lange nicht angerufen!“), Eltern („Wann kommst du denn mal wieder vorbei?“), Freunde – verteilt in ganz Deutschland („Komm doch mal wieder rum…“) und  so weiter. Die meisten, die ich kenne, können die Liste fortsetzen. Außerdem arbeite ich in meiner selbsteingeteilten freien Zeit an Plan B und übe mich in der Herstellung von Obstkuchen und -torten sowie verschiedenen Marmeladen. Also alles gut mit der Selbstständigkeit.

Und für den Monat September gibt es auf einmal eine ganze Menge zu tun. Morgen geht´s los mit meinem ersten Außer-Ort-Termin – ein Interview in Naumburg. Um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen mit zwei Kindern dabei. Ich bin ein bisschen aufgeregt. weitere Abgabetermine sind der 12. und 14. Septmeber – ich glaube, der Sommer ist vorbei.

Die Fotos in diesem Beitrag sind vom Laternenfest Ende August. Das ist Halles größtes Volksfest und in diesem Jahr wurde es auch mir symphatisch dank einer Bühne des Lieblingsradios Corax. Und deshalb habe ich gerne die Moderation der Sieger des 1. Corax Bandcontests übernommen. Gutes Wetter, fetzige und sehr gemischte Bands und natürlich die netten Leute vor der Bühne – hat alles gestimmt und mir sehr viel Spaß gemacht.

[Fotos by Phillip Hiersemann]

 

Selbstständig und Urlaub – ein Oxymoron?

Kann man als Selbstständige Urlaub machen? Darf man das nach ethischen Gesichtspunkten gerade jetzt zu Beginn der Existenzgründung? Schließlich muss man doch immer arbeiten und dranbleiben und akquireren und vor- und nachbedenken und….

Ich habe das mal ausprobiert in der letzten Woche und einen Selbsttest gemacht. Ich war einfach mal eine Woche weg. Keine Mails. Keine Anrufe annehmen (Der wahrscheinlich letzte Vorteil eines Uralt-Telefons: es kann nur SMS und Telefonieren. Da kann man viel leichter widerstehen). Keine Post öffnen. Keine Gedanken über morgen, nächste Woche und den Kontostand.

Seit heute früh ist mein Urlaub beendet. Seitum  sieben konnte ich nicht mehr schlafen, weil alle meine Gedanken Karusell gefahren sind. Also bin ich aufgestanden und an meinen Schreibtisch gegangen. Mit ein bisschen Angst, zugegeben.

Ich hatte 38 ungelesen Mail – davon keine, die ich nicht heute hätte beantworten können. Leider auch kein Auftrag oder so was relevantes, aber okay. Keine verpassten Anrufe – mein Festnetztelefon hat keinen Anrufbeantworter. Eine Nachricht in sozialen Netzwerken – bezog sich auf ein Treffen im Oktober. Einen Brief meiner Krankenkasse – sie haben meinen Beitrag festgesetzt auf 224 Euro. Na toll. Dazu kommt ein Brief vom Abreisetag von der KSK, der noch bearbeitet werden muss und einer von der Rentenversicherung. Meine To-Do-Liste betrug 19 Punkte für heute. Davon hab ich jetzt elf schon geschafft.  Der Schnitt ist besser als jemals zuvor.

Sieht aus als wäre Urlaub als Selbstständige möglich ohne schreckliche Konsequenzen nach sich zu ziehen. Für meine Motivation hat es sich auf jeden Fall schon gelohnt.

Selbstständig und Urlaub – vielleicht ein Neologismus?!

Über Brieffreundschaften mit Ämtern

Ich schreibe generell gerne. Also auch sowas wie Postkarten oder Briefe. Früher hatte ich mal eine Brieffreundin in Frankreich – leider haben wir uns nicht verstanden, denn sie konnte kein Deutsch und ich kein Französisch, aber ich hab mich immer sehr über die Post gefreut.

Heutzutage freue ich mich eher selten über die Post, denn zur Zeit kommt sie vorallem von Ämtern. Heute zum Beipspiel habe ich der Deutschen Rentenversicherung, der Barmer (meine Krankenkasse) und der Künstlersozialkasse genantwortet und jedes Mal mindestens vier Seiten ausgefüllt.

Dagegen sah der Kurstag bei Hoffmann&Partner echt ein bisschen alt aus: es ging um Projekte und PR – also nichts Neues…

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Die gute Nachricht: unter 10 min! Für alle, die schnell einschlafen 😉

Sommer Sonne Selbstständig

Am gestrigen Montag ging es weiter mit dem Existenzgründungskurs bei Hoffmann&Partner.

Davor hatte ich zwei Wochen „frei“, das heißt, ich hatte Zeit zum Arbeiten und um den Beginn der Existenz vorzubereiten. Dazu gehörte auch das Ausfüllen des KSK-Antrags (Künstlersozialkasse), von denen ich mittlerweile eine Eingangsbestätigung bekommen habe. Juchhu! Mal sehen, ob man die Zeit zwischen Versand und Antwort Hochrechnen kann auf die Gesamtbearbeitungszeit. Mir sitzt da nämlich eine Krankenkasse im Nacken…aber davon ein anderes Mal.

Heute geht es um meine Businessplan-und Unternehmenskonzeptverteidigung vor univations bzw. dem Unterprojekt kreativmotor und den Beginn des Begleitkurses. Und dann ist auch schon wieder morgen…

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…und ab jetzt ständig ich selbst!

Heute ist mein erster offizieller Tag als Selbstständige und ich kann nur sagen: fühlt sich gar nicht anders an als vorher 🙂
Welche Hürden mir bis dahin noch im Weg standen und welche Aufgaben ich erfüllen musste, dass alles erzähle ich euch, wenn ich mal nicht arbeite, was aber im Moment leider eher selten der Fall ist. Und das ist gut! Denn jetzt geht es um die Wurst – oder den Käse, auf jeden Fall muss was aufs Brot!

Das Unternehmenskonzept und die Prokrastination

Wie es sich für eine Selbstständige gehört, sitze ich auch am Wochenende an meinem Schreibtisch um alle meine Aufträge und Aufgaben bewältigen zu können.Da ich am Dienstag sowohl mein Coaching für mein Unternehmenskonzept habe als auch die erste Live-Sendung mit einer Gruppe Radiokinder stehe ich ein bisschen unter Zeitdruck…
Und was sollte da näher liegen als … mal die Fenster zu putzen? Genau bei diesem Gedanken ertappte ich mich gerade. Ich putze nicht gerne Fenster.

Das Beruhigende ist: die Krankheit hat einen Namen und ist erforscht. Es handelt sich um Prokrastination. Das ist nicht ansteckend, führt aber beim Betreffenden meist zu hochgradiger Produktivität (siehe dieser an sich überflüssige Blogbeitrag). Darüber wurde bereits viel von führenden Größen der digitalen Boheme geschrieben, so dass ich das nicht weiter ausführen möchte. aber es beruhigt mich unglaublich, dass ein Symptom sein soll, dass man am Ende sogar mehr schafft als man ursprünglich wollte bzw. sollte.
Klingt vielversprechend – sowohl für die Fenster als auch in erster Linie für das Unternehmenskonzept. Ich arbeite dann mal weiter…

Geschenke&Gebete an die Künstlersozialkasse

Es ist vollbracht!

Ich habe den Fragebogen zur Prüfung der Versicherungspflicht nach dem Künstlersozialversicherungsgesetz ausgefüllt und mit allen Anlagen gespickt.

Was das beinhaltet und wie diese Beilagen aussehen können, hab ich euch hübsch vertont.

Wer es zwischendurch ein bisschen langatmig findet: so ist das nunmal beim Formulare ausfüllen! Ich hab die ganzen „Wo ist bloß dieser blöde Vertrag/ Kontoauszug/ Zettel?!“-Such-Exzesse schon ausgespart – aber es gab sie…leider…Aber dafür hätten 13 Minuten nicht ausgereicht.

Jetzt liegt der unschuldige weiße Briefumschlage voller Hoffnung auf meinem Schreibtisch und wartet darauf zur Post zu kommen. Und da werd ich ihn jetzt auch hinbringen! Und dann gehe ich Erdbeeren pflücken – zur Beruhigung…

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Kommunikation für Selbstständige oder: Das Wetter ist zu platt

Der Vorkurs endete am Montag mit Kommunikation. Die gab es auch schon Donnerstag und Freitag, so dass ich jetzt die gesammelten Häsitationen (Fülllaute) präsentieren darf:

Ob Sie die meine Sandwich-Frühstücksei-Methode mögen oder ob bei Ihnen meine Stützdikussion keine gute Argumentationsfigur macht, hängt zu großen Teilen von Ihrem jetzigen Hormoncocktail ab. Wenn Sie aber jetzt auf folgenden Link gehen, hat meine Manipulationsvariante auf jeden Fall funktioniert!

[podcast]https://www.nadjahagen.de/wp-content/uploads/2012/06/kommunikation.mp3[/podcast]

Einmal die Versicherungen komplett bitte und zum Nachtisch ein Kaltes Konzept!

Ich hab 14 Tage am Stück gearbeitet, dabei viel gelernt über Dinge, die mich sonst nicht interessieren und habe neben Geld, das noch nicht auf meinem Konto eingegangen ist, weil noch jemand damit spekulieren muss, zwei Visitenkarten bekommen und einen Haufen ungläubiger Blicke auf den Satz „Ich mache mich selbstständig. Als Journalistin“.

Seit gestern befinde ich mich wieder im heimeligen Kreise der Existenzgründer, zusammen mit Menschen, die ähnlich verrückt (oder mutig) und mir mit ihrem Businessplan zwei Wochen voraus sind.Und so hab ich schon mal drei wichtige Dinge gelernt in dieser Woche: Zeit kann man nicht aufholen, das Versicherungssystem ist nicht logisch und ein Businessplan ist zwar auf drei Jahr ausgelegt, stimmt aber vermutlich nicht mal bis zum Jahresende.

[podcast]https://www.nadjahagen.de/wp-content/uploads/2012/06/versicherungen_kaltes-konzept.mp3[/podcast]

Die Zukunft beginnt mit den Ohren!

So oder ähnlich könnte es sein, denn mein Beitrag zum Thema Zukunft auf der Seite von to4ka-treff ist der erste und einzige Audiobeitrag. Yeah! Anzuhören unter to4ka-treff.ru >Top-Thema> Zukunft > Zukunftsforschung.

Die Produktion und auch der organisatorische Hintergrund waren ziemlich verfahren und zäh, aber jetzt bin ich schon ein bisschen stolz, dass ich zum ersten Mal einen Beitrag für Geld produziert habe. Ob das der Anfang vom Ende ist oder eine Fortsetzung-folgt-Geschichte wird sich zeigen. Auf jeden Fall ist es ein erster Schritt Richtung Künstlersozialkasse. In diesem Sinne gehe ich weiter Geld verdienen und sage: Hallo Zukunft!